«Nach äm Rägä schint d’Sunne, nach äm Brieggä wird glacht……»
das letztere eher nicht, das erstere aber könnte sehr wohl als Motto der diesjährigen Vereinsreise der beiden Senioren-Riegen dienen. So geriet die 28-köpfige Turnerschar – darunter einige Ehepartnerinnen bzw. Senioren-Turnerinnen – schon nach der Ankunft in Bad Ragaz und dem obligaten Kaffee mit Gipfeli in einen mittleren Wolkenbruch, der allerdings nur kurz dauerte, so dass der Weg nach dem alten Bad Pfäfers weitgehend bei zwar feuchten, aber doch regenfreien Bedingungen zurückgelegt werden konnte. Der Aufstieg im altersgerechten Tempo durch die Furcht einflössende Tamina-Schlucht nahm anderthalb Stunden in Anspruch – die Ankunft beim ehemaligen Badhaus war kurz vor Mittag.
Es standen gut zwei Stunden zur Verfügung, die je nach individuellen Vorlieben für die Besichtigung des ältesten Barockbades der Schweiz, des zu einem Kultur- und Genussort umgewandelten Badgebäudes, für den Gang durch die enge, finstere Schlucht, die kaum einen Lichtstrahl durchlässt, der Stärkung im Selbstbedienungs-Restaurant oder dem Besuch der Ausstellung genutzt werden konnten.
Die Rückfahrt im Postauto nach Bad Ragaz war nur etwas für starke Nerven – man wähnte sich oft nur ein paar Zentimeter vor dem Abgrund über der weit unten rauschenden Tamina. Von da an ging die perfekt organisierte Reise – herzlichen Dank an René und Beat – weiter nach Unterterzen, wo das Schiff nach Quinten auf uns warten sollte, doch lange nicht in Sicht war.
Apero und Abendessen im Restaurant Seehus in Quinten waren dann vorzüglich und wurden von allen gelobt, für in der Lebensgestaltung ungezwungene Seniorinnen und Senioren aber ungewohnt früh, weil wir schon um 19 Uhr, nun wieder im Nieselregen, zurück über den Walensee tuckern mussten.
Die Heimreise der munteren Reisegruppe nach Würenlos machte schliesslich doch noch dem zweiten Teil des an den Anfang gestellten Mottos alle Ehre, regte doch die vom Quintener Blauburgunder aufgeheiterte Stimmung zu allerlei Frotzeleien an.
Text: Georges Fritz