Voller Vorfreude warteten am 5. Juni 2019 um 07.45 Uhr 11 unternehmungslustige Frauen des TV Würenlos mit Rucksack ausgerüstet am Bahnhof auf den Zug, der sie weiterbringen sollte. Annemarie Dauwalder und Theres Wolf hatten einen Ausflug zur Storchenkolonie in Altreu geplant. Petrus war uns wohlgesinnt.
In Solothurn (im Solothurner Dialekt: Soledorn) genoss unsere Gruppe wie üblich als erstes einen Kaffee mit Gipfeli im Aussenbereich des Cafés Laube. Von dort aus spazierten wir auf Kopfsteinpflaster durch die Gassen dieser schönen Barockstadt zur St. Ursen-Kathedrale (s. Gruppenphoto, Quelle Elisabeth Frey) und zur Jesuitenkirche, dann an den verlockenden Schaufensterauslagen und am Wochenmarkt vorbei bis zur Aare. Wir wanderten, teils unter Bäumen, immerzu dem Fluss entlang, bis wir uns zur Mittagszeit an einem schattigen Plätzchen für unser Picknick niederliessen.
Selbstverständlich gilt auch auf Wanderschaft das geflügelte Wort „Kleider machen Leute“ von Gottfried Keller, denn unsere Sonnenhüte waren sowohl farblich als auch von der Form her ein ganz besonderer Blickfang. Nicht umsonst nennt man in England besonders kreative Kopfbedeckungen der Damen nicht Hüte, sondern ‘Fascinators’. Diese faszinierenden Dinge ziehen die ganze Aufmerksamkeit auf sich und ihre Trägerinnen.
Leider verblieb meine Suche nach meiner geliebten Feldlerche in der Gegend der Aare-Ebene, bzw. über dem Gebiet der ‘Witi’, ohne Erfolg. Ich vermisse ihren einzigartigen, jubilierenden Gesang in der Schweiz so sehr. Hinweise über den Verbleib meines Lieblingsvogels nehme ich dankbar entgegen. Mit solchen und anderen Gedanken beschäftigt, sowie mit viel Beziehungspflege unter uns Teilnehmerinnen, erreichten wir gemütlichen Schrittes nach ca. 2,5 Stunden Wanderzeit Altreu. Dort bewunderten wir viele Störche, die mit ihrer Brutpflege auf den Hausdächern beschäftigt waren. Mit den langen Beinen wirkte ihr Landemanöver zwar stets etwas schlaksig und ungelenk, aber nichts desto trotz schafften sie ihre Landung jeweils mit Bravour. Mehr als 30 Storchenpaare ziehen ihre Jungen von März bis August im Dorf auf (s. Photo, Quelle Lukas Howald).
Mit dem Klappern begrüssen sich die Störche oder wehren Konkurrenten um das Nest ab. Ob ihre Begrüssung vielleicht auch uns Neuankömmlingen im Dorf gegolten haben mag, sei dahin gestellt. Jedenfalls erwartete uns nun eine Einkehr im direkt am Schiffssteg gelegenen Restaurant ‘Zum Grüene Aff’. Nach unserem Zvieri in dessen Garten besuchten wir noch das Infozentrum Witi und erfuhren dort allerlei Wissenswertes zum Wiederansiedlungsprojekt für den Weissstorch in der Schweiz seit 1948. Schliesslich bestiegen wir unser Schiff nach Solothurn und reisten von dort mit dem Zug heimwärts. Dankbar und glücklich für diesen erlebnisreichen Tag, und dass alle Teilnehmerinnen wieder wohlbehalten in Würenlos ankamen, verabschiedeten wir uns voneinander!
Liebe Annemarie und liebe Theres, Euch gebührt im Namen aller Teilnehmerinnen ein recht herzlicher Dank für die gelungene und umsichtige Organisation dieses sehr schönen Ausflugs. Es ist wunderbar, dass es Euch gibt, und dass Ihr uns diesen tollen Anlass ermöglicht habt!
PS: Da uns der Ehegatte einer Teilnehmerin vor unserer Reise prophezeit hatte, dass ein paar Frauen schwanger nach Hause kommen würden, werden uns solche Überraschungen in den kommenden 9 Monaten mit Sicherheit nicht entgehen!
Text: Elisabeth Frey