So finster wie im Gmeumeriwald, wo sich kurz vor Weihnachten gut drei Dutzend Senioren und Faustballer zur Jahresabschlussfeier trafen, muss sich Jonas im Bauch des Fisches gefühlt haben: Kein Mond, keine Sterne, die die Szenerie etwas erhellt hätten, bloss tiefste Finsternis. Nur dank des fahlen Scheins des Feuers konnten sich die Anwesenden gegenseitig erkennen. Die Stimmung war dennoch heiter, schwappte aber jäh in Ernsthaftigkeit um, als sich der Samichlaus in Begleitung von zwei Schmutzlis mit Glockenklang ankündigte. Vorsorglich hatten ihm ein paar Turner mit Rechaud-Kerzen den Weg zur Waldhütte gewiesen. Der heilige Mann wusste einiges aus dem Vereinsleben zu berichten und geizte nicht mit Lob an alle, die sich mit der Organisation von Vereinsreise, Kegelabend, Volleyball-Turnier, Veloausfahrten, Jass-Turnier etc. verdient gemacht hatten, während der Schmutzli mit der Fitze immer mal wieder mit markigen Sprüchen dreinfunkte.
Stellvertretend für das muntere Stelldichein sei hier das Samichlaus-Versli eines Turners wiedergegeben, dessen Namen angesichts der Holprigkeit seiner Lyrik diskret verschwiegen sei.
Samichlaus, du alte Ma
Ich muess glaub hütt ä Fitze ha
Bi zu dir nämli gar nöd nätt
Äs ärnschthafts Wort ich z’redä hätt.
Ha ghört, hebsch Müh mit ufstah am Morgä
Ich mach mir würkli ärnschthaft Sorgä.
Mit dinärä Gsundheit gaht’s bergab
Machsch so wiiter, bisch gli im Grab
Elei mit äm Esel z’mitzt im Wald
Käis Wunder, verchunsch du sicher bald
S‘ Ufschriebä i dis dicke Buech
Isch än Ehr, aber au än Fluech
Bestimmt kei Ufgab für’s ganzi Jahr
Und no lang nöd isch das alles wahr.
Bisch als alte Ma halt nümä hip
Ohni Kompi isch’s so gar nöd schic
Was mitbechunsch vo öisem Trubel
Wüssäd Feysbuk, Inschtagram und Guugl
Eh viel besser und au viel schnäller
Als du mit all dynä Influänzer
Drum los uf mich, än guätä Rat
S’brucht nöd viel, nur ä feschti Tat
Chum zu öis is Turnä am Dunschtig
Oder wänns där besser passt am Frytig
Immer am halbi achti, bisch willkommä
Dänn sind dini Gsüchti schnäll zerronnä.
Text: Georges Fritz