Ganz augenfällig ist Petrus, oder wie immer der Wettergott genannt wird, gegenüber den Senioren des TV Würenlos nicht wohl gesinnt. Was ihn dermassen erzürnt, dass bereits zum dritten Mal in Folge die Weihnachtsfeier nicht um den Grillplatz auf dem Gmeumeri stattfinden konnte, erschliesst sich dem Berichterstatter jedenfalls nicht. Vor zwei Jahren goss es Bindfäden – die notfallmässig aufgestellten Party-Zelte schützten nur mässig vor Nässe und Kälte, während letztes Jahr der Anlass in weiser Voraussicht wegen des angekündigten Sturmes unter die Veranda des Gmeindschällers verlegt wurde. Man trotzte dieses Jahr dem Wetter von allem Anfang an, indem die Fischerhütte Wettingen für die Feier auserkoren wurde, sodass uns die stürmischen Winde und der heftige Regen nichts würden anhaben können. Diese Lokalität erwies sich dann allerdings als Lotterbude: Der Wind pfiff durch alle Ritzen des mit Blachen abgedeckten Vorbaus; die zwei aufgestellten Heizöfen vermochten den Raum kaum zu erwärmen.

Weihnachtliche Stimmung konnte unter diesen Umständen trotz Glühwein, Mandarinen und Erdnüssen nicht aufkommen, jedenfalls nicht nach dem Geschmack des Chronisten. Kein Feuer, kein flackerndes Licht, keine zauberhafte Atmosphäre im verschneiten Walde. Dies tat dem Austausch unter den Senioren und den Faustballern indes kein Abbruch – bis der Samichlaus, begleitet von zwei finster dreinblickenden Schmutzlis, schon kurz nach acht Uhr seine Aufwartung machte. Die angeregten Gespräche verstummten sogleich, als er sich mit Glockengeläute ankündigte. Er verteilte wie üblich viel Lob für all jene, die sich im vergangenen Jahr um ein vielfältiges Vereinsleben verdient gemacht hatten. Er geizte aber auch nicht mit Tadel an die Adresse derjenigen, die es an Engagement, und sei es bloss die regelmässige Teilnahme an den Turnstunden, fehlen liessen.

Als nach rund einer halben Stunde der Sankt Nikolaus seinen humorvollen Vortrag beendete, waren die mangels Feuer auf einem Gasgrill gegarten Würste zum Verzehr bereit, sodass der muntere Austausch seinen Fortgang nehmen konnte. Eine Regenpause veranlasste einzelne Gruppen, sich schon nach 22 Uhr auf den Heimweg zu begehen, vorbei an Schrebergärten, unter Autobahn- und Eisenbahn-Unterführung durch oder durch den finsteren Tägerhardwald.

Es bleibt für zukünftige Jahre auf mehr Wohlwollen des Wettergottes zu hoffen, sodass die Feier wieder einmal bei zwar jahreszeitlich bedingten tiefen Temperaturen, aber trockenen Verhältnissen im tiefen Walde stattfinden kann.

Text: Georges Fritz